Struktur

Aufgrund der zeitlich versetzt bebauten Teile und weiterer Wohnbebauung in der nahen Vergangenheit und in Zukunft unterscheidet sich auch die Struktur der Wohnbevölkerung in den mittlerweile vier Stadtvierteln der Waldkolonie erheblich.

Bevölkerungsstruktur

Die Siedlungshäuser der Bahn verzeichnen kaum Zuzug von außen, da sie innerhalb der Familien übernommen werden und die Bevölkerung beschränkt ihre Kontakte auf diesen Bereich des Stadtteils.

Umgekehrt verzeichnet die Michaelisstraße einen Zuzug junger ausländischer Familien, der durch zusätzliche Bebauung und Renovierung ausgelöst wurde. Allerdings beschränkt auch hier die Bevölkerung ihre Kontakte auf diesen Bereich des Stadtteils.

Die Bevölkerung der neu entstandenen Wohneinheiten in der Weststadt (ehemaliges Boschgelände) orientiert sich eher an den Alteingessenen.

Der soziale Brennpunkt Akazienweg bildet sein eigenes Wohnquartier, begünstigt durch die stark befahrene Michaelisstraße, die zusätzlich als Grenze und Barriere unüberwindlich scheint.

Infrastruktur

Zusammenfassend kann man feststellen, dass jedes Quartier innerhalb des Stadtteils seine eigene Infrastruktur in den Bereichen Kinder, Jugendliche und Erwachsene besitzt.

Am eindrücklichsten wird dies im Akazienweg, wo es eine Kindertagesstätte der AWO und eine Kinderbetreuung durch die Stadtmission gibt, ein städtisches Jugendhaus, ein Gemeinschaftshaus und eine Interessensgemeinschaft gibt. Alle Einrichtungen werden ausschließlich von den BewohnerInnen dieses Quartiers genutzt auch wenn es z.B. in der Kita oder im Hort freie Plätze gibt, die auch von den Kindern aus anderen Wohngebieten besetzt werden könnten, die in den anderen Kitas auf der Warteliste stehen.

Ähnlich wenn auch nicht so extrem ist es in den anderen Quartieren, z.B. in der Michaelisstraße. Das dortige Kinder- und Jugendhaus besuchen in der Regel nur Kinder und Jugendliche mit ausländischer Herkunft, obwohl es für alle Kinder offen ist.

Einzige Ausnahme im Stadtteil ist die Grundschule. Dort gehen in der Regel alle Kinder in diesem Alter hin, ohne dass eine Annäherung und ein Abbau der über Jahrzehnte gelebten Vorurteile der verschiedenen Bevölkerungsgruppen im Stadtteil nachhaltig erreicht werden könnte. Durch die Erweiterung des Schulbezirkes auf angrenzende Stadtteile wird dieses Vorhaben zusätzlich schwieriger.

 

Quellen

  • Sozialbericht Waldkolonie 1998

  • Spurensicherung Waldkolonie PGG 1982

  • Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung Darmstadt-Abteilung für Statistik und Stadtforschung 28.05.09